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Illusorische Korrelation: Als Scheinkorrelation bezeichnet man in der Psychologie die kognitive Voreingenommenheit, eine Beziehung zwischen zwei Variablen, oft Ereignissen oder Verhaltensweisen, wahrzunehmen, obwohl keine besteht oder die Korrelation schwächer ist als angenommen. Siehe auch Kognitive Verzerrungen, Illusion, Täuschung, Kausalität, Korrelation, Stereotype.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Mariette Berndsen über Illusorische Korrelation – Lexikon der Argumente

Haslam I 240
Illusorische Korrelation/Berndsen: (Berndsen et al. 1998(1): In einer standardmäßigen Studie zur Illusorischen Korrelation werden die Aussagen über die beiden Gruppen im Laufe des Experiments neu interpretiert. D. h., anstatt dass die Erwünschtheit und Unerwünschtheit der verschiedenen Aussagen konstant bleiben, werden positive Verhaltensweisen der größeren Gruppe positiver und negative Verhaltensweisen der Minderheit weniger positiv gesehen.
Haslam I 241
Wichtig ist, dass die Suche nach Unterschieden zwischen den Gruppen nicht nur die Wahrnehmungen dieser Gruppen, sondern auch genau die Informationen, auf denen diese Wahrnehmungen basieren, verändern kann.
Berndsen et al. (2001)(2) verwendeten ein "thinking aloud"-Vorgehen: Sie zeigten, dass die meisten der unwissenden Teilnehmer, die die Reize betrachteten, sich in einem Prozess des Hypothesentestens und der Suche nach differenzierter Bedeutung befanden (>Bedeutung/McGarty
).
BerndsenVsGifford/BerndsenVsHamilton/McGarty: Dies zeigte erneut, dass die von Hamilton und Gifford erstmals beobachteten Effekte (>Illusorische Korrelation/Gifford/Hamilton) nicht auf einem passiven Anliegen zur Vereinfachung von Informationen beruhen, sondern auf einer aktiven, aufwendigen Suche nach Bedeutung. >Stereotype/Sozialpsychologie, >Vereinfachung/Psychologische Theorien.


1. Berndsen, M., Spears, R., McGarty, C. and van der Pligt, J. (1998) ‘Dynamics of differentiation: Similarity as the precursor and product of stereotype formation’, Journal of Personality and Social Psychology, 74: 1451–63.
2. Berndsen, M., McGarty, C., van der Pligt, J. and Spears, R. (2001) ‘Meaning-seeking in the illusory correlation paradigm: The active role of participants in the categorization process’, British Journal of Social Psychology, 40: 209-34


Craig McGarty, „Stereotype Formation. Revisiting Hamilton and Gifford’s illusory correlation studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Berndsen, Mariette

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017

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